INFRASTRUKTUR & UMWELT arbeitet aktuell an der Erarbeitung eines Hochwasserrisikomanagementplanes für die Region Shkodra im Norden Albaniens und mit grenzüberschreitenden Überflutungsrisiken im Süden Montenegros. In diesem Bereich des tiefliegenden Deltas des internationalen Drin-Flussgebietes (mit Zuflüssen aus Griechenland, Nord-Mazedonien, Kosovo und Albanien) mündet auch der Fluss Buna/Bojana über den Shkodra-See als Drin-Zufluss in die Adria. Regelmäßig kommt es hier zu Überflutungen mit teilweise enormen Schäden. Zuletzt haben Extremereignisse 2010, 2012 und 2018 erhebliche Folgen für die Menschen und die Wirtschaft in diesem Gebiet hervorgerufen.

Zunächst waren 2019-2021 hochwertige Hochwassergefahren- und Risikokarten für prioritäre Risikogebiete im internationalen Flussgebiet des Drin-River von der Arbeitsgemeinschaft INFRASTRUKTUR & UMWELT mit geomer GmbH (Heidelberg) erstellt worden. Ergänzend liegt in Kürze ein umfangreiches Handbuch für die weitere harmonisierte Kartenerstellung im Flussgebiet, vor allem auch zur Nutzung der Karten in der Flächenvorsorge durch die Stadt- und Raumplanung, vor, das gemeinsam mit allen beteiligten Staaten erarbeitet wurde. Darauf aufbauend hat die GIZ nun mit dem für Hochwasserrisikomanagement in Albanien zuständigen „Water Secretariat” bei der Regierung die Erstellung des Hochwasserrisikomanagementplans Shkodra als ergänzenden Baustein des Projektes vereinbart, der jetzt von IU/geomer bis Frühjahr 2022 umgesetzt wird. Dabei wird die von IU bearbeitete Vorstufe zum Hochwasserrisikomanagementplan von 2015 für diese Region zugrunde gelegt, aber nun nach Umsetzung der EG Hochwasserrisikomanagementrichtlinie in Albanisches Recht und mithilfe der nun vorliegenden sehr detaillierten Gefahren- und Risikokarten neu aufgelegt.

Foto: Blick über das Drin Delta bei Shkodra (Albanien): große Überflutungsbereiche mit erheblichen Schadenspotenzialen