Die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ist eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität in Deutschland. Die Wärmewende muss lokal organisiert und umgesetzt werden. Dazu braucht es klare Ziele, eine Strategie und ein Handlungsprogramm, die die Besonderheiten und Möglichkeiten in der jeweiligen Kommune widerspiegeln. Diese Grundlagen werden im Rahmen einer kommunalen Wärmeplanung gelegt. Mit der kommunalen Wärmeplanung soll ein gemeinsamer Handlungs- und Orientierungsrahmen in der jeweiligen Kommune geschaffen werden, der die notwendigen Investitionen lenkt und der darüber hinaus aufzeigt, wo und mit welchen Mitteln und Maßnahmen Politik und Verwaltung den notwendigen Veränderungsprozess flankiert, unterstützt und absichert.
Das Hessische Energiegesetz verpflichtet die Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern, ab Ende November 2023 entsprechende Pläne aufzustellen. Eine bundesweitete Regelung, die vorsieht, dass Großstädte die Pläne bis Ende 2025 vorlegen müssen, ist aktuell in der Verbändeanhörung.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat sich diesbezüglich bereits auf den Weg gemacht und eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung von INFRASTRUKTUR & UMWELT mit der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung (KWP) beauftragt. Ziel ist es, den kommunalen Wärmeplan für Darmstadt bis Ende 2024 vorzulegen.
Das im Rahmen des kommunalen Wärmeplans entwickelte Handlungskonzept kann seine Wirkung nur entfalten, wenn es als Handlungsrahmen von allen relevanten Handelnden akzeptiert wird. Daher wird die Erstellung des kommunalen Wärmeplans mit einer Beteiligung der relevanten Akteurinnen und Akteure aus Stadtverwaltung, Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreibern, Wohnungswirtschaft und einer laufenden Information und Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger Darmstadts verbunden.
Im Rahmen der KWP werden der Wärmeverbrauch und die Versorgungsstrukturen des Gebäudebestands detailliert erhoben und die Potentiale zur Energieeinsparung und zur klimaneutralen Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien und Abwärme ermittelt.
Kernstücke der kommunalen Wärmeplanung sind
- die Entwicklung eines Zielszenarios, dass den Beitrag der unterschiedlichen Energiequellen und Versorgungstechnologien für eine treibhausgasneutrale Wärmeerzeugung aufzeigt,
- die Einteilung des Stadtgebietes in unterschiedliche Eignungsgebiete für die Versorgungstechnologien,
- die Erarbeitung konkreter Maßnahmen zur Umsetzung des Zielszenarios,
- die Identifikation von Fokusgebieten, in denen prioritär mit der Maßnahmenumsetzung begonnen werden soll.